BLOG Zentrum für Ästhetik
art/science-Festival 2025: Lesung und Gespräch mit Irina Scherbakowa
art/science-Festival 2025
„Irritation. Das Verhältnis von Kunst und Politik“
30. Januar 2025 bis 01. Februar 2025 in der Wissenswerkstadt Bielefeld
www.uni-bielefeld.de/irritation
Eine Veranstaltung im Kontext des art/science-Festivals:
Dienstag, 28. Januar 2025, 19.30, Feld II des Oberstufenkollegs
Lesung und Gespräch mit Irina Scherbakowa
„Die Hände meines Vaters“ heißt das Buch, aus dem die Publizistin und Menschenrechtlerin Irina Scherbakowa lesen wird. Die Lesung findet im Rahmen der Reihe Lektüren und Lektionen statt, welche die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft und das Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld gemeinsam mit der Fachkonferenz Deutsch am Oberstufen-Kolleg Bielefeld veranstaltet.
Irina Scherbakowa, geboren 1949 in Moskau, ist Germanistin, Historikerin und Publizistin. Neben ihren Übersetzungen von deutscher Literatur ins Russische ist sie vor allem bekannt durch ihre Forschungen und Veröffentlichungen zur Aufarbeitung der Stalinzeit in der Sowjetunion. Sie ist Gründungsmitglied und Mitarbeiterin im Vorstand der Stiftung „Memorial“, der wohl bekanntesten russischen Menschenrechtsorganisation. Im Jahr 2022 wurde Memorial mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine lebt Irina Scherbakowa im Exil in Deutschland. Hier setzt sie ihre Arbeit für Memorial fort und ist durch ihre Äußerungen in Interviews und Talkshows in Presse und Fernsehen sowie durch eigene Publikationen zur aktuellen Situation in Russland bekannt.
In dem 2017 erschienenen Buch „Die Hände meines Vaters“ erzählt Irina Scherbakowa die Geschichte ihrer russisch-jüdischen Familie im 20. Jahrhundert. Oktoberrevolution, Bürgerkrieg, Stalins Repression, Zweiter Weltkrieg, Chruschtschow, Breschnew und Perestroika: Schrecken und Hoffnungen einer Epoche, in der es der Familie gelingt, mit „Glück, aber auch aufrechter Haltung“, wie es im Klappentext heißt, zu überleben. Das Buch schließt mit einem bereits düsteren Blick auf die Putin-Jahre und spricht schon vor der offenen Invasion im Februar 2022 von einem Krieg Russlands gegen die Ukraine.
In der Veranstaltung wird Frau Scherbakowa aus ihrem Buch lesen, sich in der anschließenden Diskussion aber auch zur aktuellen Menschenrechtslage in Russland und der Arbeit von Memorial im Exil äußern.
Die Eintrittskarten für die Veranstaltung (8 Euro/4 Euro ermäßigt) können vorbestellt werden unter https://kurzlinks.de/lul25 und am Abend der Lesung bis um 19:20 Uhr am Veranstaltungsort abgeholt werden.
Kontakt: lektueren-und-lektionen@oberstufen-kolleg.de
Foto: David Ausserhofer/ Körber-Stiftung